Bull Wall Street – die ikonische Skulptur von New York

Der Bull Wall Street ist ein Muss für jeden, der das Finanzviertel von New York besucht, und ist auch einer der bekanntesten und symbolträchtigsten Punkte der Stadt.

Diese Bronzeskulptur aus dem Jahr 1989 wurde vom Italiener Arturo Di Modica (1941-2021) geschaffen und kostete 360.000 Dollar. Sie wiegt mehr als 3 Tonnen und ist etwa 3 Meter hoch. Die Skulptur stellt einen Stier mit gesenktem Kopf und erhobenen Hörnern dar, als würde er gleich angreifen.

Die Geschichte besagt, dass die Skulptur ein Weihnachtsgeschenk war, das Di Modica der Stadt New York machte, denn als er in den 70er Jahren in die Vereinigten Staaten auswanderte, kam er mittellos an, was ihn dem Land gegenüber verpflichtet fühlte, weil es ihm ermöglichte, seine Karriere als Bildhauer voranzutreiben.

Da der Stier traditionell mit Elan und Entschlossenheit assoziiert wird, wollte Di Modica mit seinem Werk eine positive und hoffnungsvolle Botschaft verbreiten, die die Stärke und Macht des amerikanischen Volkes sowie die Aggressivität und den Mut der Börsenmakler angesichts der Finanzkrise von 1987 darstellte, als am 19. Oktober desselben Jahres die US-Börse einen der größten Einbrüche der Geschichte erlebte. Die Aktienindizes fielen an einem einzigen Tag um über 20 %. Dieses Datum wurde in der Finanzwelt später als „Schwarzer Montag“ in Erinnerung behalten.

Obwohl die Skulptur mittlerweile zu einer Ikone von New York City geworden ist, begann sie in Wahrheit als umstrittenes Stück Straßenkunst, das Di Modica schuf, finanzierte und ohne Genehmigung auf den Straßen der Stadt installierte, was unter dem Namen „Guerillakunst“ bekannt ist.

Der italienisch-amerikanische Künstler war bereits dafür bekannt, Kunstwerke zu entwerfen und sie nachts heimlich auf öffentlichen Straßen zu platzieren. Getreu seinem Stil und nach zweijähriger Arbeit an dem Werk kam der Künstler am Morgen des 14. Dezember 1989 mit einem Lastwagen zum Haupteingang des New Yorker Börsengebäudes und installierte die Skulptur mit Hilfe von 40 Freunden in weniger als fünf Minuten unter dem großen Weihnachtsbaum, der dort steht.

Natürlich war man von der Wall Street mit dieser Initiative nicht einverstanden, aber die Nachbarn protestierten und forderten, dass sie dort bleiben sollte. Die Popularität des Stiers war so groß, dass Bürger und Touristen forderten, dass der Stier dauerhaft im Bowling Green Park, ganz in der Nähe der Wall Street, aufgestellt wird, da er aufgrund von Verkehrs- und Sicherheitsproblemen nicht an seinem ursprünglichen Standort bleiben konnte.

Die Gründe für seine Beständigkeit sind neben der Bedeutung des amerikanischen Traums das touristische Potenzial, das die Struktur erzeugt. Seit mehr als drei Jahrzehnten wird diese Skulptur täglich von Hunderten von Menschen besucht, die aus allen Winkeln posieren, um Fotos zu machen.

Im Laufe der Jahre entstand überraschenderweise eine urbane Legende, die besagt, dass jeder, der die Nase, Hörner und Hoden des Stiers reibt, in Zukunft Glück haben wird. Daher stehen Touristen manchmal Schlange, um diese Aufgabe zu erfüllen.

Wer den berühmten Stier besucht, muss mit langen Warteschlangen von Touristen rechnen, die darauf warten, das berühmte Foto zu schießen. Es ist ratsam, den Besuch früh morgens oder abends zu planen, um Menschenmassen zu vermeiden.

In all diesen Jahren hat der Wall Street-Stier zahlreiche Ereignisse in der Finanzgeschichte der Vereinigten Staaten erlebt und wurde bei einigen Gelegenheiten vandalisiert. Am 8. März 2017, dem Internationalen Frauentag, wurde dem Stier eine kleinere, aber ebenso wilde Bronzestatue namens „Fearless Girl“ zur Seite gestellt, die den Mut der Frauen symbolisiert, sich in Führungspositionen in der Finanzwelt zu stellen.

Di Modica warf der Stadt New York vor, „seine gesetzlichen Rechte zu verletzen“, indem sie die Aufstellung der Statue vor seinen eigenen erlaubte, da dies „die kreative Dynamik“ des Stiers veränderte und die Aufmerksamkeit der Besucher ablenkte. Die Jahre vergingen und die Bitte des 2021 verstorbenen Künstlers wurde nicht erhört, da die Statue des kleinen Mädchens, das dem wilden „Wall Street Bullen“ gegenübersteht, noch immer steht.

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