Das mysteriöse Long Lines Building

New York ist als eine der größten Städte Amerikas bekannt und berühmt für seine hoch aufragende moderne und zeitgenössische Architektur sowie für einzigartige und architektonisch interessante Gebäude in einer Vielzahl von Stilen, die verschiedene historische und kulturelle Epochen abdecken.

Vom Empire State Building bis zum One World Trade Center, über die fehlenden Twin Towers, die Liste ist lang und sie sind Teil der Identität dieser Stadt.

Jeder, der den Big Apple besucht, hofft, die Spitze dieser ikonischen Gebäude zu erreichen, um die spektakuläre Aussicht auf die Stadt, ihre Straßen und das Leben an diesem Ort in den Vereinigten Staaten zu genießen, die wirklich unvergleichlich ist.

Es gibt einen Wolkenkratzer, der sich völlig von allen anderen unterscheidet, und es ist das bekannte Long Lines Building (LLB). Dieses unbestreitbar beeindruckende Bauwerk befindet sich in der 33 Thomas Street im Herzen von Manhattan. Dieses 1974 vom San Franciscoer Architekten John Carl Warnecke errichtete Betongebäude ist eine Art fensterloser Bunker mit 169 Metern Höhe und 29 Stockwerken mit je 6 Metern Höhe. Im 10. und 29. Stockwerk gibt es eine Reihe großer Lüftungsöffnungen, die aus der Struktur herausragen.

Das LLB hat kein natürliches Licht, obwohl es über ein leistungsstarkes Innenbeleuchtungssystem verfügt. Tatsächlich ist es nachts beeindruckend, die riesige Betonstruktur im Gegensatz zu einer Stadt voller Leben völlig im Dunkeln zu sehen.

Das Einzigartige an diesem Gebäude ist außerdem, dass es über einen Lebensmittelvorrat und einen Trinkwasserbrunnen verfügt, der 1.500 Menschen mindestens zwei Wochen lang versorgen könnte. Es verfügt auch über 950.000 Liter Kraftstoff, damit die Maschinen weiterhin problemlos funktionieren können. Laut einem Interview mit Roger Piqueras, einem Arbeiter, der fünf Jahre in dem Gebäude verbracht hat, werden die Lebensmittel wie Weltraumnahrung dehydriert in einem der Tresore des Gebäudes gelagert.

Im Falle einer Katastrophe, wenn diese eintreten sollte, wäre der Wolkenkratzer energieautark und würde das weltweit größte Zentrum für die Abwicklung von Ferngesprächen beherbergen. Er sieht nicht nur aus wie eine Festung, sondern ist es auch.

Im Gebäude gibt es große Lüftungsöffnungen, durch die die Luft im Inneren erneuert wird, und sein Beleuchtungssystem hat dafür gesorgt, dass Katastrophen wie Hurrikan Sandy, der einen großen Teil der Stadt von der Stromversorgung abschaltete, das Gebäude nicht beeinträchtigten.

Das Design dieses Wolkenkratzers entspricht der brutalistischen Strömung, die nach dem Zweiten Weltkrieg in den kommunistischen Ländern Europas entstand.

Warnacke, der der Kennedy-Regierung sehr nahe stand, wurde auch mit dem Entwurf des Mausoleums des verstorbenen Präsidenten sowie zahlreicher herausragender Denkmäler und Bauwerke der Moderne und des Bauhauses beauftragt.

Damals erhielt dieses eigenartige Gebäude den Spitznamen „Projekt X“ und es wurde verbreitet, dass sein Hauptzweck darin bestand, einem Atomangriff standzuhalten und einer der wichtigsten Schutzräume für Telekommunikation zu dieser Zeit zu sein; der größte Standort für die Abwicklung von Ferngesprächen, betrieben von der New York Telephone Company, einer Tochtergesellschaft von AT&T. Die Idee war, eine Art Festung zu errichten, in der Computer, Kabel und Schalter geschützt werden konnten.

Dieses Bauwerk war immer von Geheimnissen umgeben und die Versionen darüber, was dort drinnen geschah, sorgten immer für große Ungewissheit. 1994 deutete die New York Times an, dass es die Basis der National Security Agency sein würde, die Teil eines globalen Geheimdienstnetzwerks sein würde, das die Kommunikation der Vereinten Nationen, der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds leiten sollte. Das Rätsel, das dieses Bauwerk aufwarf, war so groß, dass berühmte Persönlichkeiten darüber sprachen, ein Beispiel dafür war der Schauspieler Tom Hanks, der auf Twitter schrieb: „Das ist das gruseligste Gebäude, das ich je gesehen habe! Was zum Teufel geht da drinnen vor??“

Im Jahr 2013 veröffentlichte das Magazin The Intercept eine umstrittene Veröffentlichung, in der es anprangerte, dass hinter den Türen dieses Gebäudes Spionagetätigkeiten durchgeführt würden und dass es als internationales Abhörzentrum mit dem Codenamen „Titanpointe“ fungieren würde.

Das Magazin behauptete, dass das LLB „scheinbar einer der wichtigsten Überwachungsstandorte der National Security Agency auf US-Boden ist: ein geheimes Überwachungszentrum, das zum Zugriff auf Telefongespräche, Faxe und Internetdaten verwendet wird.“ Sein Standort ist ein weiteres Argument für die Tausenden von Theorien, die sich um dieses mysteriöse Gebäude ranken, da es zufällig nur wenige Meter vom New Yorker Hauptquartier des FBI entfernt liegt.

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