Das Met eröffnet nach fünfjähriger Renovierung 45 europäische Kunstgalerien wieder

Die europäischen Galerien des Metropolitan Museum of Art in New York wurden nach einer 5-jährigen Renovierungsphase wiedereröffnet und bieten Kunstliebhabern die Möglichkeit, herausragende Werke großer Künstler wie Caravaggio, Goya, El Greco, Vermeer, Leonardo da Vinci und Picasso zu bewundern. Im Rahmen dieser Renovierung wurde eine Neuorganisation der Räume durchgeführt, um den künstlerischen Dialog zwischen den verschiedenen Regionen des Alten Kontinents im Laufe der Jahre besser darzustellen.

Vor der Umgestaltung waren die über 40 Galerien nach Schulen oder Ländern organisiert, jetzt folgen sie einem thematischen und chronologischen Ansatz. Diese Änderung erleichtert es den Besuchern, die Entwicklung der europäischen Kunst zu würdigen.

Max Hollein, Direktor des Metropolitan Museum of Art, der ursprünglich aus Österreich stammt, behauptet, dass die Institution eine der umfangreichsten Sammlungen europäischer Gemälde der Welt beherbergt, und schreibt diese Leistung größtenteils der Großzügigkeit wohlhabender Spender zu. Die Entscheidung, die Renovierung durchzuführen, war angesichts des Rückgangs der Besucherzahlen, den das Museum seit 2019 verzeichnete, von entscheidender Bedeutung. Hollein erklärte weiter, dass sie mit dieser Änderung des Layouts hoffen, dass die Besucher neue, weniger bekannte Werke entdecken, während sie sich mit ihren Lieblingskünstlern wiedervereinen.

Das Beleuchtungssystem, das aus dem Jahr 1939 stammt und seit den 1950er Jahren nicht mehr renoviert wurde, stellte für das Museum einen Rückschritt in Bezug auf Energieverbrauch und technologischen Fortschritt dar. Im Jahr 2018 begann ein Beleuchtungs- und Heizungssanierungsprojekt, das zunächst schrittweise umgesetzt wurde, um die meisten Werke für die Öffentlichkeit zugänglich zu halten. Nachdem die Installation der neuen Systeme abgeschlossen war, schloss das Museum jedoch die Galerien vollständig, um die Räume nach den neuen Kriterien neu zu organisieren.

Das Metropolitan Museum of Art hat bei seinem Renovierungsprojekt großen Wert auf die Effizienz und Nachhaltigkeit gelegt. Die drei Flügel des Gebäudes, in denen sich die 45 Räume befinden (das entspricht einem ganzen Häuserblock in New York City), waren die Hauptenergieverbraucher des Museums. Dank des neuen Beleuchtungs-, Heiz- und Kühlsystems werden für die Stadt, die die Kosten für die öffentlichen Dienstleistungen übernimmt, Einsparungen in Millionenhöhe erwartet. Allein die einfache Implementierung von Oberlichtern soll den gesamten CO2-Fußabdruck des Met um 7 % reduzieren und gleichzeitig die Kondensationsrisiken im Zusammenhang mit alternden Oberlichtern mindern.

Das Endergebnis ermöglicht es den Besuchern auch, die Geschichte der europäischen Kunst vom 14. Jahrhundert bis praktisch in die Gegenwart zu erkunden, obwohl Werke der modernen und zeitgenössischen Kunst weiterhin getrennte Räume einnehmen.

Die Änderung des Ausstellungsschwerpunkts ist in vielen zeitgenössischen Galerien zu einem Trend geworden, da sie die Kunst für ein breiteres Publikum leichter verständlich macht. Dieses neue Design führt die Besucher von der Lombardei unter der Herrschaft der Familie Sforza, wo die Perspektive von Da Vinci auf den Tenebrismus von Caravaggio trifft, zu den französischen Malakademien des 17. Jahrhunderts, wo Persönlichkeiten wie Charles Le Brun die nationale Kunst revolutionierten.

Für den Übergang ins 20. Jahrhundert hebt das Met den Raum hervor, der dem kretischen Künstler Doménikos Theotokópoulos, bekannt als El Greco, gewidmet ist. Sein unverwechselbarer Stil mit langgezogenen Kanons und übernatürlichen Atmosphären legte den Grundstein für die Moderne. Die Kuratoren des Met platzierten ein Werk von Picasso, „Der Schauspieler“, inmitten der Sammlung von Werken von El Greco, scheinbar auf verwirrende Weise, aber mit der Absicht, El Greco als eine der großen Inspirationen des Künstlers aus Malaga hervorzuheben.

Ebenso wird ein Gemälde von Dalí, „Kreuzigung“, umgeben von religiösen Motiven aus dem spanischen Barock präsentiert. Eine der eindrucksvollsten und einzigartigsten Änderungen ist der Raum, der der Kunst des Vizekönigreichs Peru und anderer Gebiete des spanischen Amerikas gewidmet ist, wo religiöse Motive mit der Sensibilität und den Texturen der einheimischen Kunst verflochten sind und das Erbe des spanischen Reichs auf dem neuen Kontinent authentisch zum Ausdruck bringen.

Das Museum ist im Beaux-Arts-Stil erbaut und befindet sich an der Fifth Avenue neben dem Central Park. Neben den ausgestellten Gemälden hat das Met kürzlich Gemälde und Porträts von Künstlerinnen erworben, wie beispielsweise ein Stillleben der flämischen Malerin Clara Peeters aus dem 17. Jahrhundert oder das Porträt einer indischen Frau des britischen Malers William Wood aus der Kolonialzeit des 18. Jahrhunderts.

Zusammen sollen diese Veränderungen dem Besucher die Vorstellung vermitteln, dass europäische Kunst organisch und dynamisch ist. Trotz der Unterschiede in den Formen beeinflussen die großen europäischen Meister ihr künstlerisches Schaffen gegenseitig.

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